Montag, 19. Dezember 2005

buchhagen

ich habe eine lieblingskommune. klingt eigenartig - ist es wahrscheinlich auch. sie liegt im weserbergland ca. 60 km südwestlich von hannover und ich war noch nie dort. alles was ich über die kommune weiß, weiß ich aus zeitungsartikeln bzw. durch ihre homepage. in der kommune leben derzeit 10 menschen gemeinschaftlich zusammen. 1997 haben sie die alte mühle von buchhagen und die dortige arbeiterInnensiedlung gekauft und renoviert.

wie ich eigentlich auf die kommune gestoßen bin? natürlich war ich nicht aktiv auf der suche nach einer "lieblingskommune". um ehrlich zu sein bin ich ganz einfach über einen satz aus der geschichte der gemeinschaft gestolpert:
"Im Sommer 1996 fanden sich ein paar reisende HandwerksgesellInnen zusammen, um erstmals ihre Vorstellungen und Träume von einem gemeinschaftlichen Leben und Arbeiten auszutauschen und sie nach und nach zu einem gemeinsamen Konzept heranwachsen zu lassen."

da bin ich dann irgendwie auf der seite pickengeblieben. dh abseits meiner wanderschaftsmanie hab ich mich für dieses lebensprinzip zu interessieren begonnen. ihre wichtigsten grundlagen sind "die gemeinsame Ökonomie, Gleichbewertung der Arbeit, das wöchentliche Plenum, die Entscheidungsfindung im Konsens, achtsamer Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen, Auseinandersetzung mit diskriminierenden Strukturen und die Bereitschaft, sich kritisch mit den eigenen Verhaltensmustern auseinanderzusetzen" - wie hätte ich mich nicht für diese kommune begeistern können:-)

abschied nehmen

stell dir vor, du freust dich seit wochen, nein seit monaten oder eigentlich schon dein ganzes (erwachsenen-)leben darauf endlich weggehen zu können. eine zeit lang im ausland zu leben. einfach was ganz neues kennenlernen/anfangen...

und jetzt stell dir vor, du bist gerade beim vorbereiten einer party, als plötzlich das telefon leutet und einer deiner freunde ("ein guter ? - sozusagen, mein bester") sagt dir, dass er am wochenende noch mal gerne mit der fortgehen möchte, weil ihr euch ja dann bis juni nicht mehr seht. und weil er über silvester arbeiten muss, wird dieses wochenende die letzte möglichkeit für eine gemeinsame tour sein.

kannst du dir vorstellen, wie es dir dabei gehen würde? ich konnte es nicht. ich war nicht vorbereitet - und hab nach dem telefonat gute 10 minuten im bad geheult. geheult und mich selbst gefragt, wieso denn eigentlich?

und das witzige daran: am samstag selbst, als wir uns dann wirklich verabschieden mussten, war's nicht so schlimm wie erwartet. weil wir zuvor stundenlang gemeinsam getrunken und getratscht haben - so wie immer eben?

noch mehr fragen an mich:
wenn du eine wirklich liebe studienkollegin hast, die du auch als freundin bezeichnest, und ihr euch normalerweise aufgrund der distanz zwischen den heimatorten auch über den sommer 3 monate lang nicht seht, wieso hast du nach dem abschied dann tränen in den augen?

abschied nr.3:
meine kleine maus, gerade 5 jahre alt, hat mir einen engel gebastelt und gesagt: "den kannst du dir nach finnland mitnehmen." vorm wegfahren meinte sie: "bis zum sommer." und als sie danach noch 2x zu mir gerannt kam um mich zu drücken, da hab ich gewusst: so klein kann sie gar nicht sein, als dass ihr nicht klar wäre, wie lange wir uns jetzt eigentlich nicht sehen... aber zum geburtstag werd ich ihr einen rudolf aus finnland schicken. das musste ich ihr versprechen.

[file under: nein, ich bin keine heulsuse. und ja, dieser eintrag darf unkommentiert bleiben.]

Montag, 12. Dezember 2005

natürliche lebensräume

es war am samstagnachmittag, als ich wieder einen sah. zurzeit laufen mir aber wirklich ständig kinder über den weg, die einen an der leine haben. aber wen wundert's, weihnachten steht vor der tür und die sponge bobs haben von den nemos den luftraum über den wiener christkindlmärkten übernommen. ich muss gestehen: ich habe weder film noch serie jemals gesehen. dennoch ging auch an mir nicht vorbei, dass DER sponge bob normalerweise unter dem meeresspiegel irgendwo im pazifik lebt - eine parallele zu nemo? aber ebenso wie den kleinen orangen fisch ereilte auch den sponge bob das schicksal als luftballon hunderte, tausende male wiedergeboren zu werden um nun anstatt im wasser ein kurzes und oft unerfülltes dasein im trockenen zu fristen. angekettet in der von punsch- und glühweindämpfen geschwängerten luft überm rathausplatz herumhängen - das ist zurzeit der sponge bobs täglich brot.

schwammkopfwie kann mensch es so einem kleinen sponge bob also verdenken, dass er die geringste chance zur flucht ergreift. denn übergeben aus der hand des verkäufers in die hand eines kleinen kindes - da wird die leine aus unachtsamkeit oft etwas lockerer gelassen...

so kam es also, dass ich am samstag zeugin eines solchen fluchtversuches wurde. der kleine junge wollte sein geschenk endlich wieder haben und obwohl sie es wahrscheinlich schon ahnte, übergab ihm seine großmutter wieder die dünne schnur, an deren ende einer dieser sponge bobs hing. einen kurzen augenblick nicht aufgepasst, da flog er auch schon über unsere köpfe hinweg... aber fing sich zuerst an der bahnhofsuhr und dann unterm vordach bei den wartebänken am südtiroler platz. das entsetzen wahr sowohl dem kind als auch der großmutter ins gesicht geschrieben: dem kind, weil er wahrscheinlich um den sponge bob selbst besorgt war - die oma, weil sie ihre 10 euro davon fliegen sah. diese angst tat sie nun auch mir gegenüber kund. und obwohl ich dem sponge bob einen kleinen ausflug in die freiheit gegönnt hätte, beteiligte ich mich dann doch an der vermeintlichen rettungsaktion.

so hüpften und sprangen wir also, streckten uns schier unendlich lang und erreichten das ende der dünnen schnur doch nicht. von dem auflauf angezogen, kamen nun auch zwei junge italienische christkindlmarkt-touristinnen und beteiligten sich am gehüpfe. und nach einigen minuten, kurz bevor bob die kante des vordaches erreicht hatte, bekam eine der jungen frauen die schnur zu fassen. spong bob wurde wieder angebunden - und diesmal fester.

traurig? ich weiß nicht. was wollte bob denn eigentlich? nach dem jahrelangen leben unter wasser freudig einfach die gelegenheit wahrnehmen die lüfte zu erkunden? oder war er verzweifelt und wollte die möglichkeit nutzen um zurück zum pazifik zu fliegen, um dort dann völlig außer atem hinunterzusinken in die tiefen des ozeans? oder war er von den alkoholdämpfen einfach so benebelt, dass er der hand des jungens gar unabsichtlich entglitt?

Freitag, 9. Dezember 2005

wien is a dorf

irgendwo trifft ma irgendwie immer irgendwen, den/die ma von irgendwoher kennt oder der/die irgendwen kennt, den/die ma selbst kennt...

geschichte A (nein, keine züge): nichts böses ahnend stehe ich heute - selbstverständlich fleißig notierend - in der ausstellung "neues österreich" als ich plötzlich wen neben mir sehe? günter "ich antworte zwar nicht auf dein mail, schreibe dafür aber um halb zwei nachts sms" felbermayer;-) da hab ich mich natürlich gleich so vertratscht, dass ich als letzte meiner lehrveranstaltung erst kurz vor 18.00 uhr nach vier stunden austellungsschauen das belvedere verlassen habe.

geschichte B: vom belvedere mit dem D-wagen zurück zur uni. da konnte ich natürlich nicht an unserem punschstand vorbei gehen ohne hallo zu sagen. fehler! oder auch nicht, denn eigentlich wurde es ja noch ganz lustig ... bei den letzten beiden gästen (irgendwann nach 20.00) stellte sich nämlich heraus, dass einer der beiden hobbykabarettist ist und letzte woche bei der open stage im theater am alsergrund aufgetreten ist - da kamen wir natürlich gleich ins reden. studi nummer 2 entpuppte sich hingegen als kindergarten- und schulkollege unseres vsstö-bundessekretär johannes schimmerl aus salzburg.

Donnerstag, 8. Dezember 2005

Eine Rechenaufgabe

Zwei Züge fahren gleichzeitig in einen 10 km langen, eingleisigen Tunnel ein. Zug A fährt 45 km/h. Zug B fährt 60 km/h. An welcher Stelle des Tunnels werden die beiden Züge aufeinanderprallen?

pepi hopfs neoliberale lösung: welche züge?

wer jetzt keine ahnung hat, worum es eigentlich geht, dem/der sei hier dringenst empfohlen sich das neue programm des gelernten friedhofgärtners aus simmering und grandiosen kabarettisten anzusehen.

mit "gib dir dein leben zurück" klärt pepi hopf auf. er klärt darüber auf, wie werbung wirklich funktioniert. wieso metrosexualität gar nicht mehr so modern ist, wie noch vor der letzten fußball-em. warum der speck weg muss vom arbeitsplatz. woher 380.000 ausgebildete drucker kommen, die auf den österreichischen arbeitsmarkt drängen. wieso eine latexdomina der anfang vom ende ist. und nicht zuletzt was publizistikstudentInnen vom leben zu erwarten haben.

pepi hopf ist als chicko "könig der werbebranche" dieses jahr noch am 15. und am 22. dezember (jeweils donnerstags) im theater am alsergrund zu sehen.

hingehen lohnt sich: ich habe tränen gelacht!

eigentlich

ja, eigentlich sollte ich an meinem bakk2-referat arbeiten. aber eigentlich freut's mich grad überhaupt nicht... denn ich bin am planen. ich plane mein studienprogramm für finnland.

das kursprogramm für austauschstudierende ist nämlich schon online und ich bin einfach fertig: da gibt's ja soooo viele tolle kurse, die ich gerne besuchen möchte! *freu* angefangen bei "communication in intercultural contexts" über "programma di studi di lingua e cultura italiana" hin zu meinen ganzen ungarischen "pflichtkursen". gar nicht erst zu reden von kursen die titel tragen wie etwa "women's finland?"

das mit der idee "eine ruhige kugel schieben und einfach viel schöne literatur lesen und spazierengehen" wird wohl nix;-) aber irgendwie war das ja eh klar...

projekt 2013

ein haus aus dem jahr 1899 ins heute holen

wer am patriarchat festhält, wird mit ihm untergehen.

das kleine ich bin ich

nach wie vor chronisch gestresst und immer mit mehreren dingen gleichzeitig beschäftigt. studium abgeschlossen. noch immer verliebt in wien und finnland. beruflich aber erstmal in eisenstadt niedergelassen. neuestes projekt: die renovierung eines alten hauses im burgenland.

aktuelle beiträge

und das auch?
und das auch?
eva (Gast) - 17. Nov, 20:12
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eva (Gast) - 17. Nov, 20:06
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ich geh in pension.
Gabi203 - 30. Jun, 23:04
Kenn ich, kenn ich! Also......
Kenn ich, kenn ich! Also... die Blog-Problematik! ;-)...
Mr.Edding - 27. Jun, 21:15

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