
und weil's so schön ist: noch ein bild vom student village (ca. 2000 studis in mehreren wohnblöcken) bei nacht.

endlich. seit heute weiß ich: kortepohja wird in den nächsten 5 monaten mein zuhause sein.
so, heute war sie also: die premiere zu crime.master.coriolanus.
da ich zu müde bin um irgendeine hochgeistige kritik hinzudrehen, mach ich's mir heute leicht und zitiere ganz einfach aus dem programmheft:
wenn ich also schreiben könnte, also RICHTIG SCHREIBEN könnte, dann wäre das schreiben wie das töten
und das kind? ein knabe, ein kleiner schmetterlingsfolterer. sicherlich auch ein bettnässer und pyromane
und mein persönlicher liebling
kinder zu tisch, es gibt instantmassaker
aber auch abseits des textes von thomas ballhausen war es eine durchaus gelungene veranstaltungen: angefangen bei der musik (alexander edelhofer) über die visualisierung (kerstin ohler) hin zum "austragungsort" des massakers, der schneiderei des schauspielhauses ... hat einfach alles gepasst.
ja und da hab ich mich jetzt als kritikerin nicht mit ein paar gläsern rotwein auf der premierenfeier bestechen lassen. nein! das hat das team gar nicht nötig, denn karten gibt es nur noch vereinzelt für die vorstellungen am samstag und sonntag.
mein chef meinte heute, ich bin erlöst. nach vier monaten habe ich heute offiziell zu arbeiten aufgehört
... und ich weiß jetzt schon, dass es mir fehlen wird. wieso? weil es mir spaß gemacht hat, meistens. ja und selbst, wenn die arbeit gestresst hat, dann waren da ganz viele liebe kollegInnen, die mich unterstützt haben. die mit mir kaffee trinken gegangen sind, witze gerissen, mich aufgebaut haben - aber auch weiterwurschteln ließen. schließlich musste ich auch lernen mich zu behaupten, fertig werden mit situationen, die nun mal täglich brot in einer redaktion sind.
und ich habe viel gelernt. ehrlich. wenn ich mich da an meine erste woche im vergangenen september zurückerinnere ... nein, ich möcht gar nicht daran denken. denn ich habe auch feedback bekommen und kritik einstecken zähle ich nicht unbedingt zu meinen stärken.
aber sie haben geduld mit mir bewiesen ...
... und ich habe gelernt, dass zum journalismus neben recherchieren und schreiben nun mal auch das redigieren gehört.
sie haben kein drama daraus gemacht, wenn ich nen termin mal versch***** habe ...
... und ich habe gelernt in stöckelschuhen zu laufen.
insgesamt (inkl. der beiden praktika im sept.04 und feb.05) war ich jetzt ein halbes jahr bei der zeitung. jedem/jeder, der/die normal im berufsleben steht, mag das nun lächerlich erscheinen. aber für mich bedeutet es da längste dienstverhältnis, das ich je hatte. und obwohl ich viele meiner anderen jobs - eigentlich die meisten - wirklich gern gemacht habe, war der letzte eben etwas besonderes. weil er abgesehen von den menschen auch fachbezogen war.
mal sehen, wie's nächstes jahr im sommer weiter geht... würd mich über eine fortsetzung freuen:-)
ich komm grad von der heimleitung und hab mit ihr (jelena) meinen auszug besprochen - und auch gleich meinen wiedereinzug. eigenartig. ich weiß jetzt schon, dass ich nächstes jahr im september wieder hier in meinem zimmer 203 sitzen werde. daran zu denken und es zu planen, zu fixieren lässt es näher erscheinen, als es in wahrheit ist. oder liege ich falsch. wahrscheinlich. denn in wahrheit hatte jelena einen kurzen sentimentalen anflug in die richtung: mein gott, wir buchen dich für 2006/07 (und 2003 bin ich eingezogen) - die zeit vergeht wie im flug. und bis ich's wahrscheinlich richtig gecheckt hab, dass ich in finnland bin, wird's auch schon wieder vorbei sein.